Klarinettentage 2016
Klarinettentage 2016 auf Schloss Unteröwishem
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Die Klarinettentage auf Schloss Unteröwisheim sind eine Erfolgsgeschichte. Zum sechsten Mal fanden sie in diesem Jahr in der
Zeit vom 6. – 8. Januar 2016 statt. Bestens organisiert von Bettina Beigelbeck, der Musikpädagogin und bekannten
Kammermusikerin aus Karlsruhe, und Ute Münch, stellvertretende Soloklarinettistin bei den Stuttgarter Philharmonikern, die als
Dozentinnen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei diesem Klarinetten-Workshop optimal betreuten.
Nachdem die Zimmer bezogen waren, erfolgte die Begrüßung durch die Lehrgangsleiterinnen im Gewölbekeller des Schlosses.
Das Programm wurde bekannt gegeben und die einzelnen Ensembles lernten sich kennen. Natürlich, wie es sich für
musikalische Menschen gehört, mit rhythmischen Bewegungen. So gelang es sehr rasch, dass sich die Teilnehmer zu einer
harmonischen Lerngruppe zusammenfanden. Immerhin waren die jüngste Klarinettistin elf Jahre und der älteste Musiker achtzig
Jahre alt.
Was sind die Ziele der Klarinettentage?
Zum einen, Klarinettisten jeden Alters und verschiedener Spielniveaus zusammenzubringen und ihnen die Möglichkeit zu geben,
eine neue Lehrerin und deren Methoden kennenzulernen sowie Anregungen und Tipps auszutauschen. Zum andern ist es
genauso wichtig, dass man mit anderen zusammen musiziert, Herausforderungen annimmt und kammermusikalisch aktiv wird.
Nicht zu unterschätzen ist aber auch der zwischenmenschliche und gruppendynamische Effekt, wenn Musikerinnen und
Musiker die Freizeit miteinander verbringen.
Nach einem genau ausgetüftelten Plan erfolgten nun Einzelproben, Einzelunterricht, Proben in den Ensembles (Duett, Quartette,
Quintett) und im Gesamt-Ensemble. Das ganze Schloss war erfüllt von Klarinettenklängen. Dazwischen wurde auch vom Team
des CVJM für das leibliche Wohl gesorgt und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich am Büffet morgens, mittags und
abends reichlich bedienen.
Am Abend des zweiten Tages war nun der erste Höhepunkt dieser Klarinettentage gekommen, das Solistenkonzert vor Publikum
mit Klavierbegleitung. Hierfür konnte Bettina Beigelbeck Christiane Dickel aus Karlsruhe als Korrepetitorin gewinnen, die in
verschiedenen Besetzungen Kammermusik spielt. Schon den ganzen Donnerstag über durften die Solisten ihre Solostücke mit
Klavierbegleitung üben. Zu dem Konzert erschienen viele Zuhörer, darunter Eltern, Verwandte und Bekannte der Vortragenden.
Die einzelnen Stücke zeigten einerseits die Bandbreite der Musikliteratur für Soloklarinette und andererseits das erstaunliche
Können der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich dieser Herausforderung stellten. Von Klassik bis Moderne reichten die
Stücke, die das Publikum zu hören bekam: Brahms, Saint-Saens, Busoni, aber auch Stamitz und James Rae, um nur einige zu
nennen Viel Beifall belohnte die Vortragenden, vor allem erstaunte die Zuhörer, das gekonnte Klarinettenspiel der jungen und
jüngsten Teilnehmer.
Zur Entspannung an diesem Abend las danach Ute Münch zunächst die spannende Kriminalerzählung „Wer ermordete Mozart?“
von E. W. Heine vor, die alle fesselte, weil sie eine neue Theorie über den geheimnisvollen Tod des Musikgenies präsentierte.
Gespräche im Gewölbekeller und das schon traditionelle Gesellschaftsspiel „Werwölfe“ beendeten diesen ereignisreichen Tag.
Der letzte Tag dieser Klarinettentage stand ganz unter dem Zeichen des zweiten Konzerts am Nachmittag: Vorträge der
Ensembles und des Gesamt-Ensembles, wofür alle Teilnehmer unter der fachkundigen Leitung von Bettina Beigelbeck und Ute
Münch zwei Tage geübt hatten. So erlebten die Zuhörer ein Duett von Conradin Kreutzer, Quartette von Mozart, Ostransky, Farkas
und Susato und ein Quartett von Vivaldi, das im Quintett gespielt wurde. Auch die Stücke des Gesamt-Ensembles, die Ute Münch
dirigierte, überzeugten das Publikum und wurden ebenfalls mit viel Applaus bedacht. Der einfühlsame „Abendsegen“ aus der
Oper „Hänsel und Gretel“, die ergreifende Arie „Caro mio ben (Mein teurer Geliebter) von Giordani und der „Waltz for Four“ von
Lochs im Jazz-Stil bildeten den Abschluss dieses Konzertes und damit auch das Ende der Klarinettentage 2016 auf Schloss
Unteröwisheim.
Am Ende bedankten sich Bettina Beigelbeck und Ute Münch bei allen, die für das Gelingen dieses Work-Shops auf Schloss
Unteröwisheim beigetragen haben, den Klarinettistinnen und Klarinettisten, aber auch bei den Eltern und Verwandten für ihre
Unterstützung.
Die Teilnehmer fuhren mit dem Gefühl nach Hause, dass sie schöne Tage zusammen mit Gleichgesinnten verbrachten, dass sie
durch die kompetente Probenarbeit mit Bettina Beigelbeck und Ute Münch das eigene Klarinettenspiel verbesserten, aber das
Wichtigste war der Motivationsschub für das eigene Üben, den die Klarinettentage 2016 bei jedem auslösten.
Alle, ob jung oder alt, denken gerne an die Klarinettentage zurück, die von den Dozentinnen Bettina Beigelbeck und Ute Münch
so gut organisiert waren. Alle freuen sich schon auf Unteröwisheim 2017.
Heribert